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04.05.2022

Algorithmic Policing

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Die Anwendungsbereiche von Algorithmen sind vielfältig – von Aktienhandel über Rechtschreibprüfung, bis hin zu vielen unserer Computerprogramme. Auch unsere Sicherheitsbehörden könnten in der Gefahrenabwehr und Strafverfolgung von Algorithmen profitieren. Doch wo ziehen wir die rechtliche und gesellschaftspolitische Grenze zur Nutzung dieser Technologie?


„ALGORITHMIC POLICING – Chancen und regulative Herausforderungen“ heißt der, von Kristin Pfeffer herausgegebene, Tagungsband des 4. Hamburger Sicherheitsrechtstages, auf welchem Regulierungen, mögliche Konsequenzen und Herausforderungen von Algorithmic Policing diskutiert wurden.

Predictive Policing


Predictive Policing (eng. für vorhersagende Polizeiarbeit) beschreibt die Analyse von Falldaten vergangener Straftaten, um die Wahrscheinlichkeit zukünftiger Straftaten zu berechnen. Mit Hilfe dieser Berechnungen soll der Einsatz von Polizeikräften effizienter gesteuert und möglicherweise Straftaten verhindert werden. Sie ist ein Beispiel für die Chance, die der Einsatz von Algorithmen in Polizeibehörden für die allgemeine Sicherheit bringt.


Kritik an den Algorithmen


Der Einsatz von polizeilicher Software, die auf Algorithmen basiert, ist mit verschiedenen, vor allem gesellschaftlichen Risiken verbunden:

  • Algorithmen benötigen große Datenmengen. Für den Ausbau der Gesichtserkennung im öffentlichen Raum ist zum Beispiel ein Ausbau der Videoüberwachung notwendig – ein Freiheitsverlust für die Bürger:innen. 
  • Die Beurteilung der Effizienz von Algorithmen ist durch verschiedenste Einflussfaktoren auf die tatsächliche Aufklärung oder Verhinderung einer Straftat schwierig. Welchen Mehrwert Algorithmen deshalb in der Polizeiarbeit bieten, ist nur schwer einschätzbar.
  • Es besteht das Risiko selbst-erfüllender Prophezeiungen: Die Algorithmen basieren auf Datensätzen vergangener Straftaten, gleichzeitig werden diese Datensätze aber auch bei neuen Straftaten aktualisiert. Welche Straftaten dabei entdeckt und gemeldet werden, wird aber von Algorithmus beeinflusst. Dieses Problem kann vor allem bei Kontrolldelikten auftreten.
  • Die Diskriminierung von Minderheiten durch die Polizei könnte durch Algorithmen erhöht werden. Ein xenophober Bias einiger Polizeikräfte könnte sich auch im Datensatz der Strafdelikte nieder schlagen, der Algorithmus könnte so weitere diskriminierende Handlungen unterstützen.
Der Einsatz von Algorithmen und Predictive Policing muss deshalb mit gesellschaftlichem Feingefühl und Respekt für die Sorgen der Bürger:innen und Wissenschaftler:innen geschehen. Nur so können die Chancen dieser Technologie auch in einem angemessenen rechtlichen und gesellschaftspolitischen Rahmen genutzt werden. 

Die Hamburger Sicherheitsrechtstage


Die Hamburger Sicherheitsrechtstage ist eine Tagungsreihe, die von der Forschungsstelle Europäisches und Deutsches Sicherheitsrecht (FEDS) der Akademie der Polizei Hamburg durchgeführt wird. Ziel der Tagung ist der wissenschaftliche und praxisbezogene Wissensaustausch zwischen Wissenschaftlern, Politikern und Praktikern aus hamburgischen, bundesweiten und europäischen Sicherheitsbehörden.

Der 4. Hamburger Sicherheitsrechtstag mit dem Titel „ALGORITHMIC POLICING – Chancen und regulative Herausforderungen“ fand am 19. Oktober 2021 online mit ca. 100 Teilnehmer:innen statt. Der Tagungsband ist, wie die volle Schriftenreihe der Hamburger Sicherheitsrechtstage im Cuvillier Verlag erschienen.


ALGORITHMIC POLICING – Chancen und regulative Herausforderungen
ALGORITHMIC POLICING – Chancen und regulative Herausforderungen (Volumen 4)
Kristin Pfeffer
Editor
ISBN-13 (Impresion): 978-3-73697-578-1
ISBN-13 (E-Book): 978-3-73696-578-2
Price_print
EUR 35,88
Price_ebook
EUR 25,80
03.03.2022

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