Die Publikation „Der Kindergarten im Nationalsozialismus. Drum beten wir deutschen Kinder: Den Führer erhalte uns Gott“. Ein Beitrag zur Geschichte der öffentlichen Kleinkinder-/Kindergartenpädagogik in den Jahren 1933 bis 1945“ vom Dipl. Pädagogen Manfred Berger erscheint im Cuvillier Verlag und gibt einen historischen Einblick in die öffentliche Kinderpädagogik jener Zeit, um einen Prozess des Erinnerns und zugleich die Formulierung von Konsequenzen zu fördern.
Aufarbeitung und Erinnern
Berger untersucht in seiner Publikation die Kleinkinder- und Kindergartenpädagogik jener 12 Jahre deutscher Historie und erkundet somit ein bisher kaum erforschtes Gebiet der deutschen Vergangenheit. Durch lokale Beispiele und ausführliches Bildmaterial konnte Berger detailliert analysieren, wie weit der totalitäre Anspruch im Bereich des Kindergartenwesens umgesetzt wurde. Besonders interessant und bedeutend ist sein Exkurs über das jüdische Kindergartenwesen, über das bislang wenig geforscht wurde.
Aus Versäumnissen und Fehlern lernen
Auch die kirchliche Position und ihr Wandel gegenüber dem damaligen System werden von Berger präzise dargestellt und historisch nachgezeichnet. Vor allem soll seine akribische und chronologische Auseinandersetzung mit diesem Thema informieren, damit man aus heutiger Sicht aus den damaligen Versäumnissen, Fehleinschätzungen, Taten sowie Einsichten lernt und pädagogische Schlüsse für die gegenwärtige Zielsetzung und Methodik der öffentlichen Kleinkindererziehung ziehen kann.
Bergers historische Auseinandersetzung mit dem bislang wenig erforschten Gebiet der Kinderpädagogik jener Zeit dient als geschichtlicher Rückblick und richtet sich sowohl an Studierende der Sozial- und Kinderpädagogik als auch an historisch Interessierte.