Gesundheitsdatenbank für Pferde in Deutschland (Volumen 68) (Tienda española)

Umfrage zur Etablierung und Nutzungsmöglichkeiten am Beispiel der Köruntersuchungen von Reitpferdehengsten

Previo

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In der vorliegenden Arbeit wurde die Etablierung einer Gesundheitsdatenbank für Pferde und deren Nutzungsmöglichkeiten anhand von Köruntersuchungen deutscher Reitpferdehengste untersucht. Hierfür wurde eine Online-Umfrage zur Meinungserhebung deutscher Pferdetierärztinnen und -tierärzte konzipiert. Darüber hinaus wurden 1655 klinische und 1678 röntgenologische Untersuchungen von jungen Warmbluthengsten, die in den Jahren 2018–2020 zur Körung vorgestellt wurden, ausgewertet.
Die vorliegende Arbeit konnte zeigen, dass die Einstellung deutscher Pferdetierärztinnen und -tierärzten gegenüber einer zentralen Gesundheitsdatenbank für Pferde zwar zunächst zurückhaltend, aber nach gezielter Auseinandersetzung mit dem Thema deutlich positiver war und vor allem von klaren Regelungen zu Datensicherheit, rechtlicher Ausgestaltung und Objektivität abhängt. Als wesentliche Vorteile wurden eine verbesserte Kommunikation untereinander sowie die Möglichkeit zur wissenschaftlichen Datenauswertung, insbesondere zu erblichen Gesundheitsmerkmalen, hervorgehoben.
Die erstmalige Nutzung der Gesundheitsdatenbank ermöglichte nicht nur die Schaffung einer soliden Datenbasis, sondern lieferte auch einen aufschlussreichen Einblick in den Gesundheitsstatus junger Reitpferdehengste. Die Analyse der klinischen Untersuchungsergebnisse zeigte, dass der Großteil der vorgestellten Hengste klinisch gesund war oder lediglich geringgradige, nicht leistungsrelevante Befunde aufwies, während röntgenologisch bei 71,4 % Auffälligkeiten dokumentiert wurden. Sowohl bei den klinischen als auch bei den röntgenologischen Untersuchungen hatte die untersuchende Person einen signifikanten Einfluss auf die Häufigkeitsverteilung einiger Befunde.
Durch diese Arbeit wurde verdeutlicht, dass eine Gesundheitsdatenbank für Pferde durchaus als wertvolles Instrument zur Erfassung des aktuellen Gesundheitsstatus dient, gleichzeitig aber auch Optimierungspotenzial des bestehenden Systems identifiziert wurde.