Schon seit dem römischen Reich ist bekannt, dass sich das subjektive Gesundheitsempfinden aus dem geistigen und den körperlichen Bereichen zusammensetzt. Juvenal hat dieses Verständnis bereits im 1./ 2. Jahrhundert geprägt „Mens sana in corpore sano“ – wörtlich übersetzt „Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“. Dabei geht es nicht nur um den aktuellen Gesundheitszustand, sondern auch den Zustand nach einem Eingriff, sei er operativ-physisch, oder mental-psychisch.
Dieses Verständnis des Menschen als Ganzen greift Dr. med. Harrich in ihrem neuen Werk auf und bezieht sich dabei auf den post-operativen Zustand von Patient:innen, welche sich einer laparoskopischen Cholezystektomien – der in Europa häufigsten durchgeführten Operation – unterzogen.
Dr. med. Friederike H. M. Harrich wurde 1988 geboren und ist eine deutsch-österreichische Ärztin, Wissenschaftlerin und Buchautorin. Nach ihrem Abitur begann sie ihr Studium der Humanmedizin an der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf, wo sie bereits während ihres Studiums ihre wissenschaftliche Karriere am Institut für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin begann. Ihr breitgefächertes ehrenamtlich-soziales Engagement führte sie in diesen Bereich. Aus dieser Forschungskooperation heraus entstand eine namhafte Folgestudie, welche ihr Interesse an universitärer Lehre, multizentrischen Studien und der Leitung von Forschungsgruppen weckte.
Heute ist Frau Dr. Harrich als Ärztin in der Allgemein-, Viszeral-, Thorax- und endokrinen Chirurgie tätig, ist Lehrbeauftragte in einem renommierten universitären Lehrkrankenhaus in Düsseldorf und leitet Forschungsgruppen, um junge engagierte Wissenschaftler:innen auf hohem akademischen Niveau auszubilden und zu fördern.
Die aktuelle Publikation von Frau. Dr. Harrich „Eine wissenschaftliche Abhandlung über die Lebensqualität nach laparoskopischen Cholezystektomien“ ist der erste Band einer neuen Reihe im Bereich der Humanmedizin, welche den Beinamen „Quality-Of-Life-Studie“ trägt. Ähnlich zu dem altrömischen Dichter versteht Harrich den Menschen als Ganzen und bricht ihn nicht in verschiedene Bereiche auf. Die Relevanz ihrer Studie zeigt sich unter anderem darin, dass die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung erklärt hat, dass „die gesundheitsbezogene Lebensqualität […] das subjektive Wohlbefinden in verschiedenen Lebensbereichen [umfasst]“.
Mediziner kann nur derjenige genannt werden, der als den letzten Zweck seines Strebens das Heilen betrachtet. Rudolph Virchow
Mit diesem Zitat, welches die ganzheitliche Betrachtung des Menschen untermauert, beginnt Harrich ihr Werk. Im Rahmen ihrer Arbeit führte sie eine Patient:innenbefragung durch, welche es ihr ermöglichte Rückschlüsse bezüglich der Nachbehandlung von Operierten und den eigenen Umgang der Patient:innen nach dem operativen Eingriff zu ziehen.
Sie kommt dabei zu dem Schluss, dass das Wohlbefinden der Patient:innen zwei Jahre nach der Operation am besten ist und sie zu diesem Zeitpunkt eine definitive Verbesserung ihrer körperlichen und seelischen Situation verspüren.
Allerdings müssen gerade bei chronischen Erkrankungen Einzelfallentscheidungen Seitens der Ärtz:innen getroffen werden. Der Grund: Patient:innen reagieren immer subjektiv auf Eingriffe – sowohl körperlich als auch seelisch – was bei jeder Entscheidung für oder gegen einen Eingriff berücksichtigt werden muss.