Free-to-Play – eine neue Generation des Gamings?

Die Idee hinter den F2P-Spielen ist simpel – sie können kostenlos heruntergeladen und gespielt werden, dabei gibt es die Möglichkeit sogenannte In-App-Käufe zu tätigen. Bei diesen Mikrotransaktionen im Spiel handelt es sich beispielsweise um den Kauf weiterer Münzen, die den Spielverlauf vorantreiben und beschleunigen können. Ebenso sind häufig rein dekorative Spielinhalte ohne direkte Vorteile für den Spielverlauf kostenpflichtig erhältlich.

Die Umsetzung eines F2P Spiels reicht dabei von kleinen Puzzlespielen auf dem Smartphone bis hin zu großen Multiplayer-online-Rollenspielen, somit sind sie nicht nur auf mobilen Endgeräten spielbar, sondern auch auf PCs und Konsolen. 

Die Free-to-Play Spiele generierten 2019 rund 80 % des weltweiten Umsatzes von 109,4 Mrd. Dollar im Bereich der digital vertriebenen Spiele. Bemerkenswert ist dabei, dass nur etwa zwei Prozent der F2P-Nutzer die Mikrotransaktionen durchführten – der Umsatz wurde somit lediglich durch einen Bruchteil der tatsächlichen Nutzer generiert. 

Free-to-Play Spiele haben nicht nur einen großen Einfluss auf den Umsatz der Gaming-Branche, sondern auch auf die Spieler. F2P bietet den Nutzern einen unverbindlichen Zugang zu verschiedenen Spielen, ohne dass sie direkt dafür bezahlen müssen. Wenn das Interesse des Spielers geweckt wurde, steigt die Zahlungsbereitschaft. Allerdings bleibt nach dem Testen des Spiels auch das Weiterspielen der Grundversion für den Nutzer kostenlos.
 

Die angebotenen Mikrotransaktionen im Spiel führen oftmals zu sofortigen Belohnungen und Fortschritten, sodass der Spielverlauf beschleunigt werden kann. Teilweise sind die Vorteile durch eine Transaktion so hoch, dass das Spiel aufgrund der Unterlegenheit der Mitspieler gewonnen werden kann (Pay-to-Win). Die Nutzer – vor allem jüngere Generationen, die bereits mit den F2P-Spielen aufgewachsen sind – stellen somit andere Erwartungen an Spiele und Spielverläufe. Dadurch werden vermehrt F2P Aspekte auch in klassischen Spielen verwendet, um die geänderten Nutzererwartungen zu erfüllen.

Die Auswirkungen von Free-to-Play Spielen finden auch in der Forschung von Ahmed Elmezeny Beachtung. Seine Publikation The Complete Cost of Play – An Ethnography of Commercialization in Free-to-Play Game Culture befasst sich nicht nur mit der Untersuchung jener Kosten, die mit den Free-to-Play-Spielen verbunden sind, sondern auch mit dem Einfluss des Bezahlmodells auf die verschiedenen Aspekte der Spielkultur.