Du stehst vor der nächsten Hausarbeit, der Bachelorarbeit oder deiner Dissertation? Du hast dich intensiv in die Thematik eingearbeitet, fleißig Notizen gemacht, eine Gliederung erstellt und sitzt nun ratlos vor den leeren Seiten deines Schriftdokuments? Wir wollen dir einige Tipps mit an die Hand geben, wie dir der Einstieg in das wissenschaftliche Schreiben leichter gelingt, wie du Schreibblockaden überwinden und deine Arbeit erfolgreich beenden kannst.
Die Ursachen von Schreibblockaden sind vielseitig. Einige Studierende haben das Gefühl, ihr Geschriebenes wird den Anforderungen niemals gerecht und hängen sich an stetiger Überarbeitung auf, andere fühlen sich aufgrund von Zeitdruck blockiert. Wenn auch dir das Schreiben manchmal Schwierigkeiten bereitet, sind hier einige Tipps für dich, um dir den Prozess zu erleichtern:
1. Finde heraus, welcher Schreibtyp (s.u.) du bist. Es gibt Schreibtipps, die für deine Kommliton_innen
besser funktionieren als für dich und andersrum.
2. Nutze deine Gliederung, geplante Überschriften und erweiternde Mindmaps als feste
Orientierung. So hast du weniger das Gefühl ins Nichts zu schreiben und den Überblick zu verlieren.
3. Setze dich nicht unter Druck und visualisiere erreichbare Ziele, auch wenn das manchmal gar nicht
so einfach ist. Es gibt Tage, an denen du nur eine halbe Seite schreibst und dann wiederum Tage, an
denen du plötzlich drei Seiten tippst. Beide Tage sind produktiv und beide Tage zeigen einen
Fortschritt.
4. Bevor du dich an deine wissenschaftliche Arbeit setzt, nimm dir zehn Minuten Zeit und schreibe all
das auf, was dir in den Kopf kommt. Das kann mit deiner Arbeit zusammenhängen, muss es aber
keineswegs. Worüber denkst du nach? Was belastet dich? Ängste? Ideen? Wünsche? Pläne? Die
Übung hilft dir, deine Gedanken zu sortieren oder aus dem Weg zu räumen, sodass du dich danach
voll und ganz auf deine Arbeit fokussieren kannst. Gleichzeitig wird das Schreiben immer mehr zur
Routine. Kleiner Tipp: Nimm dir dafür zur Abwechslung doch mal Zettel und Stift, anstatt direkt zum
Notebook zu greifen.
5. Lass deine Gedanken strömen, tippe (wert)frei drauf los und höre nicht auf zu schreiben. Das heißt
Rechtschreibung sowie Kommasetzung spielen zunächst keine Rolle, während du auch „ääääähm“
und „hmmmmmm“ mit aufnimmst. Die Übung kann als Aufwärmung betrachtet werden und den
Schreibflow anregen.
6. Arbeite mit Stichworten, einfachen Sätzen und einfacher Sprache. Das erleichtert den Schreibflow
und du hängst dich nicht an komplizierten Formulierungen auf. Du musst nicht direkt druckreife Sätze
formulieren. Das Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit ist ein Prozess, der mehrfache
Überarbeitungen und Korrekturen erfordert.
7. Auch Pausen gehören zum Schreibprozess dazu. Körperliche Aktivitäten, frische Luft oder sozialer
Austausch helfen, Knoten im Kopf zu lösen und machen Platz für neue Worte und Ideen.
8. Wechsel den Ort des Schreibens. So schaffst du nicht nur neuen physischen, sondern auch neuen
psychischen Raum.
9. Lesen statt Schreiben. Schiebe für ein paar Stunden die Tastatur von dir weg und nehme
stattdessen ein Buch zur Hand. Lesen (egal welche Thematik) regt deine Kreativität wieder an.
10. Tausche dich mit Kommiliton_innen und Freund_innen aus. Du wirst merken, dass es anderen
ähnlich geht und vielleicht hat jemand sogar noch weitere Ideen, Tipps und Inspirationen für dich.
11. Trau dich, Neues anzufangen! So wichtig es ist, Texte zu überarbeiten, manchmal sparst du mehr
Zeit und Energie, wenn du Abschnitte, mit denen du auch nach der zehnten Korrektur nicht zufrieden
bist, einfach neu beginnst.
WEITERFÜHREND:
Finde heraus, welcher Schreibtyp du bist:
https://home.uni-leipzig.de/schreibportal/schreibtypen/
Für weitere Informationen rund um das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten: Wissenschaftliches Arbeiten. Praxisleitfaden für Studierende (Kai Wiltinger/Angelika Wiltinger)