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Aufgrund der geringen Konkurrenzkraft von Zuckerrüben in der Jugendentwicklung gegenüber Unkräutern kommt dem Einsatz von Herbiziden zur Sicherung der Anbauproduktivität im konventionellen Zuckerrübenanbau eine essentielle Bedeutung zu. Dabei werden aktuell vorwiegend Mischungen verschiedener Herbizide ausgebracht, die sich in ihrer Zusammensetzung hinsichtlich Art und Anzahl herbizider Wirkstoffe und Aufwandmenge deutlich voneinander unterscheiden. Unterschiedliche Herbizidstrategien erlauben es, das standortspezifisch variierende Unkrautspektrum zielgerichtet zu regulieren. Zwar sind die ökotoxikologischen Auswirkungen der einzelnen Herbizide durch das Zulassungsverfahren hinreichend bekannt, die bodenökologischen Effekte praxisrelevanter Herbizidstrategien, d. h. des Einsatzes von Herbiziden in unterschiedlicher Kombination und/oder Aufwandmenge, sind jedoch bisher kaum untersucht.
Zur Untersuchung der Auswirkungen der im Zuckerrübenanbau Anwendung findenden Herbizidstrategien auf das Edaphon wurden die Indikatoren „Regenwurmpopulation“ und „biologische Aktivität“ (Minicontainer- und Köderstreifen-Test) herangezogen. Die Versuche wurden in typischen Zuckerrübenanbaugebieten in Deutschland an insgesamt 19 sich hinsichtlich ihrer pedologischen und meteorologischen Bedingungen deutlich unterscheidenden Standorten durchgeführt. Die drei untersuchten Herbizidstrategien umfassten Kombinationen von zwei Herbiziden und 100 % der zugelassenen Aufwandmenge (Strategie 1), drei Herbiziden und < 50 % der zugelassenen Aufwandmenge (Strategie 2) sowie eine Minimengenstrategie mit sechs Herbiziden und ≤ 35 % der zugelassenen Aufwandmenge (Strategie 3). Weiterhin wurde die Wirkstoffverlagerung im Boden mit dem Modell FOCUS PEARL modelliert sowie das Umweltrisikos der Herbizidstrategien auf Basis der modellierten Wirkstoffkonzentrationen mittels Toxischer Einheit (toxic unit) untersucht.
Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse, dass für die unterschiedlichen Herbizidstrategien keine negativen ökologischen Auswirkungen vorliegen. Sowohl aus ökologischer Sicht als auch gemäß den Grundsätzen des integrierten Pflanzenschutzes sind alle untersuchten Herbizidstrategien zur standortspezifischen Unkrautregulierung sachgerecht. Darüber hinaus kann auf Grundlage dieser Arbeit festgehalten werden, dass die Minimengenstrategie zur Applikation von Herbiziden im Zuckerrübenanbau einen Beitrag zur Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes und Risikominderung im Sinne des „Nationalen Aktionsplans zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln“ leisten kann.
ISBN-13 (Printausgabe) | 9783954043897 |
ISBN-13 (E-Book) | 9783736943896 |
Sprache | Deutsch |
Seitenanzahl | 140 |
Umschlagkaschierung | glänzend |
Auflage | 1. Aufl. |
Buchreihe | Aus dem Institut für Zuckerrübenforschung Göttingen |
Band | 36 |
Erscheinungsort | Göttingen |
Promotionsort | Göttingen |
Erscheinungsdatum | 19.04.2013 |
Allgemeine Einordnung | Dissertation |
Fachbereiche |
Land- und Agrarwissenschaften
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Schlagwörter | Beta vulgaris L., Anbauintensität, Bodenbearbeitung, herbizide Minimengen, integrierter Pflanzenschutz, Agrarökosysteme, Biodiversität, Umweltrisikoabschätzung, Edaphon, biologische Aktivität, Minicontainer, Köderstreifen, Regenwurmpopulation, Modellierung, Wirkstoffverlagerung |