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Leitlinien Unfallchirurgie
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Anspruchsvolle Literatur angemessen verstehen zu können ist eine Herausforderung, die nicht nur Schulprüflingen den Schweiß auf die Stirn treibt – auch ausgewiesene Fachleute der Literaturkritik verstricken sich häufig in leidenschaftliche Diskussionen um die bessere Interpretation, bei der unterschiedliche Standpunkte manchmal unvereinbar scheinen. Das Ziel des vorliegenden Buches ist, die philosophiegeschichtlichen, literaturtheoretischen und psychologisch-empirischen Hintergründe dieser philologischen Problemstellung aufzuarbeiten und ein Strukturierungs- und Normierungsvorschlag anzubieten. Dieses Angebot wird anhand des technischen Begriffs „Inferenzbildung“ entwickelt. Er wird erst philosophisch-logisch und psychologisch definiert, in seiner Bedeutung für das literarische Textverstehen elaboriert und anschließend empirisch erforscht. Dazu wird erst ein systematisches Review über bestehende empirische Studien des Untersuchungsgegenstandes präsentiert und eine eigene empirische Untersuchung angeschlossen, die einen ergänzenden Beitrag zur empirischen Landschaft des Themas leisten soll. Konkret besteht der Beitrag aus der Entwicklung einer inferentiellen Taxonomie zum literarischen Textverstehen, die anschließend hinsichtlich unterschiedlicher Hypothesen empirisch erprobt wird.
ISBN-13 (Printausgabe) | 9783736974777 |
ISBN-13 (E-Book) | 9783736964778 |
Sprache | Deutsch |
Seitenanzahl | 224 |
Umschlagkaschierung | matt |
Auflage | 1. |
Erscheinungsort | Göttingen |
Promotionsort | Heidelberg |
Erscheinungsdatum | 09.08.2021 |
Allgemeine Einordnung | Dissertation |
Fachbereiche |
Psychologie
Pädagogik |
Schlagwörter | Literarisches Verstehen,literary reasoning, Textverstehen, text comprehension, Literaturtheorie, literary theorie, Lesepsychologie, reading psychology, Diskurswissenschaften, discourse studies, Erkenntnistheorie, epistemology, Amerikanischer Pragmatismus, american pragmatism, Literarische Inferenzen, literary inferences, Inferenzbildung, inference generation, Schlussfolgerndes Denken, reasoning, Pragmatische Logik, pragmatic reasoning, Systematisches Review, systematic review, Empirische Erforschung, empirical research, Philologie, philology, Logik, logic, Taxonomie, taxonomy, Inferentielles Denken, inferential reasoning, Mentale Operationen, mental operationes, Textweltmodell, text world model, Situationsmodell, situation model, Empirische Untersuchung, empirical research, Interpretation, interpretation, Literatur verstehen, literary comprehension, Philosophiegeschichte, history of philosophy, Psychologie, psychologie |
Die These des Buches ist, dass das Verstehen literarischer Texte ein Prozess ist, der nicht anders strukturiert ist als das Verstehen nichtliterarischer Texte. Ausgehend von dieser Annahme beschreibt der Autor eine empirische Untersuchung zur Bildung von Inferenzen im Umgang mit literarischen Texten bei Fünftklässlern und bei Studienanfängern.
Das Buch wird nicht unwidersprochen bleiben. Man muss seine Positionen nicht teilen und kann sie in der Sache durchaus in Frage stellen. Es bezieht aber unzweideutig Stellung und scheut nicht davor zurück, Klartext zu sprechen. Erklärtes Ziel ist, wie der Autor es formuliert, „zu der Dominanz der Postmoderne in der Literaturdidaktik ein Gegenangebot zu platzieren.“ Dieses Angebot soll in der didaktischen Theorie wie in der Unterrichtspraxis neue Zugänge erschließen helfen. Ein bemerkenswerter Meilenstein auf dem Weg dorthin ist der sorgfältig konzipierte, umfassende Überblick über vorliegende empirische Studien im Paradigma des Novizen-Experten-Vergleichs zum literarischen Verstehen, den die Arbeit enthält. Es gibt wohl nur wenige aktuelle deutschdidaktische Dissertationen, die mit der gleichen Energie darauf hinarbeiten, die deutschdidaktische Forschung für internationale empirische Forschung anschlussfähig werden zu lassen.
Prof. i. R. Dr. Reinold Funke, Pädagogische Hochschule Heidelberg
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Mit seiner Dissertation liefert Christopher Kleber nicht nur eine methodisch saubere empirische Studie, die Inferenzprozesse von Schüler*innen unterschiedlicher Jahrgangsstufen zu zwei äußerst anspruchsvollen literarischen Texten miteinander vergleicht. Er bietet vor allem auch in seinen einleitenden Kapiteln Überblicksdarstellungen, die die Literaturdidaktik schon lange benötigt hätte.
Wer immer schon einmal genau wissen wollte, was der Unterschied zwischen Textbasis und Situationsmodell genau ist, ob man so etwas beim Lesen literarischer Texte auch vollzieht, warum es manchen Schüler*innen schwer fällt und woher wir all das wissen – der findet jetzt mit Kap. 2 („Lesepsychologische Aspekte des literarischen Textverstehens“) einen knappen, aber dennoch präzisen und detaillierten Überblick über die vier mentalen Textrepräsentationsarten. Diese Überblicksdarstellung eignet sich hervorragend z.B. für den Einsatz in Einführungsveranstaltungen im Lehramtsstudium des Faches Deutsch oder für das Selbststudium.
Und wer – zum Beispiel im Rahmen einer Abschluss- oder Qualifikationsarbeit – nach einem Überblick über den empirischen Forschungsstand zum literarischen Textverstehen von Noviz*innen und Expert*innen sucht, findet im Augenblick keinen besseren als die gründliche und international angelegte Literaturstudie, deren Ergebnisse Christopher Kleber in Kap. 4 („Stand der empirischen Forschung zum literarischen Textverstehen“) übersichtlich präsentiert.
Die Befunde seiner eigenen empirischen Studie wiederum dürften nicht nur jene Fachkolleg*innen interessieren, die Klebers von Charles Sanders Peirce hergeleitete normative Sicht auf Inferenzprozesse teilen.
Dr. Mark-Oliver Carl, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität zu Köln