Editorial Cuvillier

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07.06.2019

Magie-Hexerei-Zauberei

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Wegener behandelt in seinem neuesten Buch Hexenprozesse, Ketzerei und die Rolle der Inquisition auf wissenschaftlicher Ebene. Abgerundet wird sein Buch durch Prof. Tortellis Analyse über Häresie, Hexerei und Inquisition am Beispiel des mittelalterlichen Brescia.


Die Publikation „Magie-Zauberei-Hexerei. Mit einem Anhang von Prof. Giorgio Tortelli“ von Bernhard Wegener erscheint im Cuvillier Verlag. Es ist bereits die 4. Publikation von Bernhard Wegener beim Cuvillier Verlag. Wegener behandelt in seinem neuesten Buch Hexenprozesse, Ketzerei und die Rolle der Inquisition auf wissenschaftlicher Ebene. Abgerundet wird sein Buch durch Prof. Tortellis Analyse über Häresie, Hexerei und Inquisition am Beispiel des mittelalterlichen Brescia.

Wegener hat extra für unsere Reihe „Autoren über ihre Werke“ den Nährwert seines neuesten Werkes beschrieben und erläutert dabei detailliert, wie sich sein Buch von der Unterhaltungsliteratur differenziert:

„Das Buch hat seinen Ursprung in meinem Ärger über die von mir gelesene Literatur, die, wenn sie allgemein zugänglich geschrieben ist, eher der Unterhaltungsliteratur zuzuweisen ist mit zahlreichen enthaltenen Vorurteilen und Fehlern. Ist sie wissenschaftlich, fällt die Separation der verschiedenen Disziplinen auf, die sich oft ignorieren.

Einerseits war es so von Interesse nachzuforschen, wie sich die Begriffe, die rechtlichen Aspekte, die theologischen Bewertungen entwickelten, aber dabei auch Zusammenhänge mit Krankheitslehren, sozialen Entwicklungen  etc. einzubeziehen.  Dabei fiel die stets wiederkehrende Terminologie vom „Hexenwahn“ auf, der nach psychiatrischen und psychologischen Definitionen kein Wahn ist, sondern vielmals auf  wissenschaftlichen  Erkenntnissen der Antike beruhte, die man, den Autoritäten glaubend, einfach übernahm und dies auch vertreten konnte, weil die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse über lange Zeit noch nicht ausreichend entwickelt waren. Davon war zu unterscheiden, dass es auch kranke, wahnhafte Hexen und Richter und Theologen etc. gab. Der Hexenglaube der „einfachen Leute“ war von Auffassungen der Gebildeten abzuheben.

Ähnlich verhält es sich mit der Bewertung der Inquisition, die zuerst einmal einen Fortschritt bedeutete. Die Beschäftigung mit der Inquisition bekam in zahlreichen  Arbeiten einen antiklerikalen Unterton, wobei die Differenzen zwischen den einzelnen Theologen in einen giftigen Brei gegossen wurden. Es wurden oftmals Häresie- und Hexenprozesse  verwechselt, sodass die angegebenen Zahlen der Opfer nicht stimmen und die Inquisition oft als ein rein kirchliches Verfahren  dargestellt wurde, was falsch ist, vielmehr ist es ein Verfahren, dass auch von weltlichen Gerichten angewendet wurde.

Es ist die Arbeit insgesamt gesehen ein Versuch, aus Einseitigkeiten der Betrachtungen und Bewertungen  herauszukommen und unterschiedliche Aspekte in Augenschein zu nehmen, so die Tatsache, dass einzelne Inquisitoren  durch Fanatismus und Grausamkeit die Verfolgungen anstachelten, andererseits aber auch Seuchen, Bereicherungen, Hungersnöte etc. für das wiederkehrende Aufflackern von Bedeutung waren.

Ebenfalls erscheint die generalisierende Behauptung eines Frauenhasses als nicht zutreffend, und es wurde oft übersehen, dass Frauen (Hexerei wurde ein Nachbarschaftdelikt) Täterinnen und Opfer wurden.

Von psychologisierenden Betrachtungen wurde in diesem Zusammenhang Abstand genommen, weil wir heute gar nicht wissen können, was Ängste, was Neid, was interessengeleitetes Vorgehen, was Anstiftungen, was Kriminalität bewirken konnten. Der psychologische Rekonstruktivismus liebt es, im Blick von heutigen Ansichten aus der Vergangenheit zu bewerten, und unterliegt damit Missverständnissen.

Es wurde von mir versucht, eine Lesbarkeit zu ermöglichen, trotz der vielen Fremdwörter, und die Wissenschaft wurde deshalb oftmals in den Keller der Fußnoten gebannt.

Prof. Tortelli danke ich dafür, dass er mir gestattete, aus seinem nur teilweise veröffentlichten Werk ein Kapitel über die regionale Entwicklung in der Provinz Brescia in das Buch zu übernehmen, einer Region, die im Mittelalter ihren Ruf  für Hexerei und Häresie hatte, was die dortigen Auseinandersetzungen widerspiegelt.“ (Von Bernhard Wegener)

Dieses einzigartige Werk richtet sich an alle Kultur- und Mittelalter-Interessenten sowie an Studierende und Professoren der Fachrichtungen Kulturgeschichte, Philosophie, Theologie, Rechts-und Geschichtswissenschaften.

Wir bedanken uns herzlich bei unserem Autor Bernhard Wegener für die Bereitstellung dieses Textes.

Magie – Zauberei – Hexerei
Magie – Zauberei – Hexerei
Bernhard Wegener
Autor
ISBN-13 (Impresion): 978-3-73697-019-9
ISBN-13 (E-Book): 978-3-73696-019-0
Price_print
EUR 39,90
Price_ebook
EUR 27,90
24.05.2019

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