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12.10.2022

Glück und Verfehlung in Sören Kierkegaards Krankheit zum Tode

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Glück ist nur zu finden, wo der Mensch seiner inneren Verzweiflung durch das Freisein von Sünde entgeht.


Die Suche nach dem Glück


Sie ist eine der ältesten Fragen der Welt, die Frage nach dem Glück. Alle Menschen streben danach und schon zu Zeiten Aristoteles´ und Senecas wurde heftig darüber diskutiert. Jahre vergingen und dennoch ist keine klare Antwort zu finden. Die Frage blieb bestehen. Durch die Zeit getragen ist spätestens mit dem cultural shift des späten 20. Jahrhunderts die Glückssuche im Alltag eines jeden Individuums allgegenwärtig und verändert sowohl Lebens- als auch Berufswege. Selbstbestimmung und die gelingende Existenz! Sein Leben einfach nur 9 to 5 zu leben? Unvorstellbar! Fest steht also: Jeder Mensch sucht nach Glück! Umstritten ist allerdings der Weg dahin.

Die Welt ist voller Sünde und so auch der Mensch


Ist es die innere Erfüllung oder das äußerliche, sporadische, schicksalsabhängige Glück? Welche Widerstände und Widrigkeiten begegnen den Menschen auf ihrer Suche nach dem Glück? Einst suchte man in der Religion nach Antworten. In einer zunehmend säkularisierten Welt verliert Religion jedoch an Zuspruch und dadurch auch ihre Symbole. Folglich wird auch der Begriff Sünde nicht mehr ganz ernst oder gar nicht wahrgenommen, allenfalls noch einem exklusiv religiösen Empfinden zugedacht. Sören Kierkegaard hat in seinem Werk, Die Krankheit zum Tode, 1849, eine aufschlussreiche Sicht auf die Sünde freigelegt. Es geht ihm weniger um den moralischen Aspekt der Sünde, sondern vielmehr um die gelingende Existenz. Auf dem Weg zur Selbstverwirklichung steht sich der Mensch gewissermaßen selbst im Weg und verwirkt seine Freiheit und damit sein Glück.

Jenseits des Glaubens


Die Macht der Verzweiflung stellt sich in theologischer Perspektive als die Macht der Sünde dar. Die Auswirkung der Sünde auf die Existenz des Einzelnen in Form von Verzweiflung kann psychologisch nachvollzogen werden. Sören Kierkegaard ist es damit gelungen, Sünde als ein grundlegendes Existenzproblem des Menschen aufzudecken. Sünde ist durchaus keine Einbildung übersteigerter Religiosität. Vielmehr hat Sören Kierkegaard durch die Analyse des geistlos Verzweifelten deutlich gezeigt, dass Sünde auch dann die Lebensqualität eines Menschen mindert, wenn er kein Bewusstsein von ihr hat und unbewusst verzweifelt ist. Interessant an dieser Erklärung von Sünde ist, wie sie verständlich machen kann, dass auch Menschen jenseits des christlichen Glaubens von Sünde betroffen sind.

Über die Autorin


Die Grundthese, dass inneres Glück nur durch überwundene Verzweiflung zu erlangen ist, wird in der Dissertation Margit Nickels ausführlich dargestellt. Sie zeigt, wie die Sünde und die daraus hervorgehende Verzweiflung dem wirklichen inneren Glück entgegensteht. Nicht der Sündenbegriff verstellt das Glück, sondern die Sünde in Form der Verzweiflung verhindert ein unbefangenes, harmonisches Bei-sich-selbst-Sein des Menschen als Voraussetzung zum Glücklichsein.

Glück und Verfehlung in Sören Kierkegaards Krankheit zum Tode
Glück und Verfehlung in Sören Kierkegaards Krankheit zum Tode
Margit Nickel
Autor
ISBN-13 (Printausgabe): 978-3-73697-679-5
ISBN-13 (E-Book): 978-3-73696-679-6
Price_print
EUR 77,88
Price_ebook
EUR 55,08
27.09.2022

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