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Am 29. November 2017 jährt sich der Geburtstag von Hermann Junker zum 140. Mal. Sein wissenschaftliches Interesse galt zunächst den altorientalischen Sprachen und der Philologie im Allgemeinen, schließlich der Archäologie, die sein berufliches Leben prägen sollte. Schwerpunktmäßig verbreitete er in zahlreichen Veröffentlichungen und Vorträgen die Erkenntnisse aus seinen Feldforschungen in Ägypten, die er von 1909 bis 1939 im Auftrag der Akademie der Wissenschaften in Wien unternahm. Durch äußerst lukrative Grabungen am Westfriedhof der Cheops-Pyramide erwarb er sich einen internationalen Ruf als herausragender Vertreter der Ägyptologie. Die bedeutendsten Fundobjekte an Denkmälern des Alten Reiches, welche die Ägyptisch-Orientalische Sammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien aus den Zuwächsen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts heute beherbergt, verdankt es zum überwiegenden Teil der Sammlungstätigkeit von Hermann Junker. Zudem war Junker 1923 mit dem Antrag zur Gründung eines eigenen Instituts in Österreich erfolgreich. Dabei waren für die Entscheidung zur Verknüpfung der Ägyptologie und der Afrikanistik an einem Institut der Universität Wien historische Gründe ausschlaggebend. Die Kombination der beiden Fachbereiche ist im internationalen Vergleich ungewöhnlich. Autorinnen und Autoren aus verschiedenen akademischen Disziplinen (Anthropologie, Ägyptologie, Geschichte, Kultur- und Sozialanthropologie, Afrikawissenschaften) widmen sich im vorliegenden Sammelband den vergessenen und verschwiegenen Spuren in Junkers Biografie. Aufwändige Recherchen in zahlreichen Archiven, Bibliotheken, Museen und bei Privatpersonen mündeten in der akribischen und historisch-kritischen Auswertung von unveröffentlichten Quellenbeständen (Briefe, Notizbücher, Grabungsprotokolle, Fotografien, Tonaufnahmen, etc.) und von einer breiten Basis an verstreuter Sekundärliteratur. Im vorliegenden Sammelband liegen die Ergebnisse ihrer Untersuchungen vor. Wenn Junker bislang hauptsächlich als Ägyptologe wahrgenommen wurde, wird er jetzt auch in anderen Rollen sichtbar, etwa als Afrikanist, katholischer Priester und politischer Protagonist. Der Sammelband enthält Beiträge, die sich detailliert mit ausgewählten Lebensabschnitten befassen und bisherige Wissenslücken schließen. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Zeit des Nationalsozialismus. In Summe werfen die Texte neues Licht auf die Schatten der Geschichte der Ägyptologie und Afrikanistik in Österreich. Das Buch lässt sich aber gleichzeitig in eine Reihe von rekonstruktiv-reflexiven und interpretativen Publikationen einordnen, die in den vergangenen Jahren zur deutschsprachigen Ägyptologie erschienen sind.
ISBN-13 (Printausgabe) | 9783736995499 |
ISBN-13 (E-Book) | 9783736985490 |
Sprache | Deutsch |
Seitenanzahl | 232 |
Umschlagkaschierung | matt |
Auflage | 1. |
Erscheinungsort | Göttingen |
Erscheinungsdatum | 01.08.2017 |
Allgemeine Einordnung | Biografie |
Fachbereiche |
Geschichtswissenschaften
Archäologie Kulturwissenschaften Sprachwissenschaften |
Schlagwörter | Ägypten, Wien, Cheops-Pyramide, Ägyptologie, Kunsthistorisches Museum, Altes Reich, Afrikanistik, Österreich, Ägyptologie, Afrikanistik |
URL zu externer Homepage | http://www.clemens-guetl.at/publikationen.html |
http://derstandard.at/2000068133611/Ein-ehemaliger-Priester-als-Aegyptologe-und-NSDAP-Mitglied
Rezension von Arno Sonderegger, Universität Wien für die Wiener Zeitschrift für kritische Afrikastudien (PDF-Download):
https://stichproben.univie.ac.at/fileadmin/user_upload/p_stichproben/Artikel/Nummer33/06_Rezensionen_ALLE.pdf
Rezension von Dr. Hana Navratilova in "Astene Bulletin 75" (PDF-Download):
https://cuvillier.de/uploads/cms_file/cms_file/463/Bulletin_75.pdf