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Aktuell stehen die Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Deutschland vor neuen Herausforderungen. Verschiedene Triebkräfte katalysieren einen umfassenden Wandlungsprozess. Mit der stattfindenden Globalisierung sind vielfältige Chancen, aber auch Herausforderungen für Unternehmen des Agribusiness verbunden. Beschaffungs- und Absatzvorgänge finden zunehmend international statt. Durch die gleichzeitige Standardisierung dieser Prozesse verlieren persönliche langfristige auf Vertrauen basierende Geschäftsbeziehungen, die ein Markenzeichen des Agribusiness sind, an Bedeutung. Die Sicherstellung von Vertrauenseigenschaften wie Qualität, Sicherheit und Herkunft von Rohstoffen ist vor diesem Hintergrund besonders wichtig. Technische Innovationen wie neue Softwarelösungen unterstützen die Unternehmen bei der Bewertung von Lieferanten oder der Gewährleistung der gesetzlich oder auch anderweitig geforderten Rückverfolgbarkeit. Die Entwicklungen bieten für einheimische Unternehmen des Agribusiness jedoch auch große Potenziale. So erlaubt etwa die Internationalisierung die
Ausweitung von Absatzmärkten über die gesättigten oder gar schrumpfenden Märkte hinaus, wie sie z.B. für bestimmte Lebensmittel in Westeuropa existieren. Herausforderungen ganz anderer Art sind durch verschiedene Krisen und Skandale, mit denen das Agribusiness in den vergangenen Jahren konfrontiert war, bedingt. In Verbindung mit einer
generellen Unzufriedenheit in der Gesellschaft mit der Industrialisierung der Agrar- und Ernährungswirtschaft sehen sich die in dieser Branche tätigen Unternehmen in besonderer Weise in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt (JANSEN UND VELLEMA 2004). Gesellschaftliche Ansprüche und Kritik an Unternehmen der Agrar- und Ernährungsbranche werden aufgrund vielfach guter Kontakte von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) wie Greenpeace oder Foodwatch zu den Medien häufig öffentlichkeitswirksam platziert (GERLACH 2006). Aus diesem Grund ist es für die Unternehmen im Agribusiness lohnenswert, sich verstärkt proaktiv mit Ansprüchen der breiten Öffentlichkeit an die Lebensmittelproduktion zu befassen. Insbesondere die derzeitige Finanz- und Wirtschaftskrise bietet die Chance zur grundsätzlichen Reflektion über bisherige Unternehmen- und Wettbewerbsstrategien. Mehr als zuvor wird der
Ruf nach der Übernahme von Verantwortung gegenüber der Gesellschaft laut. Ein Überdenken der Ausgestaltung des gesamten Spektrums unternehmerischer Tätigkeit erscheint vor diesem Hintergrund notwendig. Eine verantwortungsvolle Unternehmensführung wird für den langfristigen Unternehmenserfolg immer wichtiger.
ISBN-13 (Printausgabe) | 3869552581 |
ISBN-13 (Printausgabe) | 9783869552583 |
Sprache | Deutsch |
Seitenanzahl | 384 |
Umschlagkaschierung | glänzend |
Auflage | 1 Aufl. |
Buchreihe | Internationale Reihe Agribusiness |
Band | 1 |
Erscheinungsort | Göttingen |
Promotionsort | Universität Göttingen |
Erscheinungsdatum | 12.02.2010 |
Allgemeine Einordnung | Dissertation |
Fachbereiche |
Land- und Agrarwissenschaften
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Schlagwörter | Agrarökonomie |