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Zwangsarbeit im Gesundheitswesen

Printausgabe
EUR 95,00

Zwangsarbeit im Gesundheitswesen

Historische und ethische Probleme am Beispiel Niedersachsen (1939-1945)

Günther Siedbürger (Autor)
Andreas Frewer (Herausgeber)

Vorschau

Leseprobe, PDF (170 KB)
Inhaltsverzeichnis, PDF (100 KB)

ISBN-13 (Printausgabe) 9783736976078
Sprache Deutsch
Seitenanzahl 364
Umschlagkaschierung matt
Auflage 1.
Buchreihe Göttinger Forschungen zur Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin Bd.1
Erscheinungsort Göttingen
Promotionsort Erlangen
Erscheinungsdatum 14.06.2023
Allgemeine Einordnung Dissertation
Fachbereiche Neueste Geschichte und Zeitgeschichte
Schlagwörter Medizingeschichte, Medizinethik, Zwangsarbeit, „Ostarbeiter“, (auto-)biographische Zeugnisse, (Kranken-)Pflege, (Süd-)Niedersachsen, Alter, Ambulante/stationäre Gesundheitsversorgung, Arbeitsamt/Arbeitsverwaltung, Arbeitseinsatz, Arzt/Ärzte, Ausbeutung, Ausländer, Diskriminierung, Erkrankungen/Krankheiten, Ernährung, Franzosen, Geschlecht, Gesundheitswesen, Italiener, Krankenhaus/Krankenhäuser, Krankenversicherung/Krankenkassen, Lager, Lebens- und Arbeitsbedingungen, Medizin, Medizinische Institutionen, Menschenrechte, Migration/Migrationsforschung, Nationalsozialismus, Niederländer, NS-Rassenhierarchie, Patienten, Polen, Rassismus, Regionalgeschichte, Sanitäter, Sowjetunion/UdSSR, Todesursachen, Ukrainer, Zweiter Weltkrieg, History of Medicine, Medical Ethics, Forced Labour, ”Ostarbeiter“, (auto-)biographical testimonies, nurse, (Southern) Lower Saxony, age, outpatient/inpatient health care, labour exchange/labour administration, work assignment, physician/physicians, exploitation, foreigners, discrimination, diseases, nutrition, Frenchmen, sex, health care, Italians, hospital/hospitals, health insurance, camps, living and working conditions, medicine, medical institutions, human rights, migration/migration research, National Socialism, Dutchmen, national socialistic racial hierarchy, patients, Polish, racism, regional history, paramedic, Soviet Union/USSR, causes of death, Ukrainians, World War II
URL zu externer Homepage https://www.igem-ethik.med.fau.de/
Beschreibung

Medizinisches Handeln im Nationalsozialismus weist im Kontext von Zwangsarbeit einen spezifischen Doppelcharakter auf: Ausländerinnen und Ausländer mussten Zwangsarbeit im Gesundheitswesen verrichten, zugleich war der Zugang zu medizinischer Versorgung für Zwangsarbeitende aller Bereiche von existenzieller Bedeutung und systematisch eingeschränkt. „Volkskörper“-Ideologie und NS-Rassenhierarchie beeinflussten medizinisches Handeln, während gleichzeitig ein Interesse an fortwährender Ausbeutung der „fremden“ Arbeitskraft bestand. Die Studie bietet einen Überblick über Ausmaß und Art von Zwangsarbeit in medizinischen Einrichtungen in einer konkreten Region (Südniedersachsen). Statistische Auswertungen wi

e auch umfangreiche Tiefenanalysen von Krankenkassendaten erhellen die gesundheitliche Situation Zwangsarbeitender und zeigen, wie weit rassistische Vorgaben den Zugang zu gesundheitlicher Versorgung bestimmten. Auswertungen aus der stationären Versorgung bestätigen diese Befunde am Beispiel der Häufigkeiten, Verläufe und Relationen von Krankheiten bei Zwangsarbeitenden. Biographische Zeugnisse führen die subjektive Perspektive der Betroffenen in die Analyse ein und konkretisieren und erweitern die Ergebnisse. In beiden Funktionen des Gesundheitswesens – als Beschäftigungsort und bei medizinischer Versorgung – blieben Zwangsarbeitende in Abstufungen im Objektstatus. Einzelne Aspekte des historischen Befundes sind in der gegenwärtigen medizinischen Praxis auch in Bezug auf besonders gefährdete Migrantengruppen relevant.

https://zwangsarbeit-in-niedersachsen.eu/