Der Vorteil einer Antibiotika-Prophylaxe ist eindeutig: sie verhindert eine mögliche zusätzliche Belastung für Patient*innen nach einem chirurgischen Eingriff. Doch ist eine APr vor jeder Operation sinnvoll und notwendig?
Operative Eingriffe können in vier Kategorien eingeteilt werden:
1. Sauber (clean): die Wunde ist weder infiziert noch entzündet; bspw. Atemwege werden bei der OP nicht eröffnet
2. Sauber/ kontaminiert (clean-contaminated): bspw. Atemwege werden eröffnet, jedoch weisen sie keine Entzündung auf
3. Kontaminiert (contaminated): offene, frische Wunde; Gebiet mit akuter Entzündung; unbeabsichtigte Hygienezwischenfälle
4. Septisch (infected): alte, offene Wunde; klinische Infektionszeichen
Selbst in der Kategorie „Sauber“ treten postoperative Infektionen auf – wenn auch selten. Demnach kann die APr bei jedem operativen Eingriff einen Vorteil bieten.