Die Publikation „Von Missionaren, Herrschern und Forschern. An den großen Seen Zentralafrikas vor 100 Jahren“ von Dr. Wolfgang Völker und Hans-Ulrich Duwendag erscheint im Cuvillier Verlag und gibt einen Einblick in den afrikanischen Kolonialimperialismus.
In diesem Buch dokumentieren Völker und Duwendag mit ausführlichem Bildmaterial die Konflikte zwischen katholischen und protestantischen Missionaren und den afrikanischen Kolonialkrieg. Dr. Wolfgang Völker, der viele Jahre als Sekretär der Deutschen Gesellschaft für Zellbiologie tätig war, und Hans-Ulrich Duwendag, Träger des Bundesverdienstkreuzes im Dienste des Auswärtigen Amtes, hatten Einsicht in das einzigartige Archivmaterial der weißen Väter (Pères Blancs) in Köln. Dadurch war es möglich, eine genaue Dokumentation über Missionare, Herrscher und Forscher jener Zeit zu erstellen. Dem Leser wird dadurch ein detaillierter Einblick in die damaligen Ereignissen und Personen gegeben, die mit über 150 historischen Fotos und Berichten aus Zeitschriften und Tagebüchern der Missionare veranschaulicht werden.
Kolonialherren, Sultane und Großhäuptlinge
Auf dem aufwendig bebilderten Archivmaterial sind sowohl Missionare, Kolonialherren als auch Sultane und Großhäuptlinge abgebildet, darunter auch bekannte Personen des deutsch-ostafrikanischen Kolonialimperialismus wie Ferdinand von Ramsey, Dr. Heinrich Schnee und Werner von Grawert. Diese waren gleichzeitig Freund und Feind der Sultane und Großhäuptlinge. Zwischen diesen beiden Parteien standen die Missionare, die Mitte des 19. Jahrhundert mit ihrer christlichen Botschaft in Afrika Fuß fassen konnten. Ihre Aufzeichnungen, Fotografien, Tagebücher waren nur für die interne Kommunikation ihrer entsprechenden Ordensgemeinden gedacht und sind bis heute nur eingeschränkt zugänglich.
Umso beeindruckender ist die Publikation von Völker und Duwendag, die auf dieses einmalige Archivmaterial zurückgreifen und so chronologisch sich mit dem deutschafrikanischen Kolonialimperialismus auseinandersetzen konnten.