Vorletzter – oder wie man das Leben von unten aufrollt (Roman)

Krieg, Klimakatastrophe, jahrelange Pandemie. Mit diesen Problemen sehen wir uns täglich konfrontiert – da kann es schwerfallen, den Mut nicht zu verlieren. Doch wie gelingt es allen Problemen zum Trotz nicht aufzugeben und den Blick nach vorn zu richten auf die Perspektiven, die das Leben bereithält? Bernd Müllers Roman „Vorletzter – oder wie man das Leben von unten aufrollt“ bietet eine Schablone für die Beantwortung dieser Fragen und zeigt am Beispiel eines Menschen, der trotz schwieriger Startbedingungen im Leben zu einem geachteten Mitglied unserer Gesellschaft wird, dass es sich immer lohnt zu kämpfen.

Eine Kindheit als Außenseiter, eine Karriere zum angesehenen Professor und ein Unfall, mit dem alles beginnt – das ist „Vorletzter – oder wie man das Leben von unten aufrollt“, der Debütroman Bernd Müllers. Er handelt von Widrigkeiten und Chancen, Aufstieg und Schattenseiten, kurz: dem Lebensweg eines Mannes, dessen Entwicklung auf den ersten Blick beeindruckend, auf den zweiten vielleicht zweifelhaft erscheinen mag.

Vor der einzigartigen Kulisse des Niederrheins gelingt es dem Autor ein Werk zu schaffen, das vor allem eines machen soll – Hoffnung.

Hoffnung im Angesicht einer Welt der Herausforderungen

Es ist im Frühjahr 2020. Das Land befindet sich im ersten Lockdown einer Pandemie, welche die Welt noch lange in Atem halten soll. Die Stimmung in der Gesellschaft ist dementsprechend gedrückt, Zukunftsängste greifen um sich. In dieser Situation fasst der Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre Bernd Müller den Entschluss, seinen ersten Roman zu verfassen. Er möchte eine Geschichte erzählen, die nicht von einer am Leben gescheiterten Existenz berichtet, sondern Mut macht.

Vom Vorletzten zum Gewinner?

Aus diesem Gedanken heraus entsteht Gernot Kratzner, ein oft gehänselter, unbeliebter Junge, der in einer von Kriegstraumata belasteten Arbeiterfamilie aufwächst und stets als Vorletzter in die Fußballmannschaft gewählt wird. Er hat jedoch Glück und trifft auf Menschen, die ihn fördern und ihm auf seinem Weg behilflich sind. So bringt er es schließlich zum Professor und scheint ein „gemachter Mann“ zu sein – doch ist dem wirklich so? Aus Rückblenden in die 60er bis 90er Jahre erfährt man durch Gespräche Gernots mit einem alten Schulfreund, dass auch sein erfolgreiches Leben Schattenseiten hat und bekommt Zweifel an dem gutbürgerlichen Bild, das man vom Protagonisten hat.

Krise als Chance

Der Autor sieht die heutige Generation im Angesicht immer weiterer Krisen vor großen Herausforderungen stehen, ähnlich wie es auch die Nachkriegsgeneration tat. Umso wichtiger ist es sich zu engagieren und trotz aller Widrigkeiten nicht aufzugeben, sondern zu kämpfen. Die Aufstiegsleiter des Lebens ist heute zwar steiler, aber nicht unbezwingbar, insbesondere nicht für diejenigen mit einem starken Willen und die das Glück haben, dass ihnen Menschen empathisch begegnen und hilfsbereit zur Seite stehen. Denn in jedem Alter und an jedem Punkt des Lebens besteht die Chance auf einen Neuanfang und darauf seinen Weg zu finden.