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Marktorientierung im Naturschutz? Institutionenökonomische Analyse von Ausgleichsmechanismen in der Eingriffsregelung in Deutschland und den USA In Anbetracht der zunehmenden Optionen, ökologische Ausgleichsmaßnahmen im Rahmen einer Kompensationspflicht – ausgelöst durch einen Eingriffstatbestand (Beeinträchtigung von Natur und Landschaft in Deutschland bzw. Beeinträchtigung eines Feuchtgebietes in den USA) – zu leisten, stellt sich die Frage, welcher Ausgleichsmechanismus zur Umsetzung der Eingriffsregelung vorteilhaft ist. Untersucht werden der Klassische Ausgleich (Ausgleich durch den Vorhabenträger auf der Eingriffsfläche), Flächen- und Maßnahmenpools in Deutschland und der Handel mit Ökopunkten (kommerzielles Wetland Mitigation Banking) in Florida, USA.
Empirische Daten wurden mithilfe qualitativer Befragungen in den USA (Washington DC, Florida) und in Deutschland erhoben. Die Ausgleichsmechanismen werden analysiert und bewertet, wobei die Kriterien aus der Neuen Institutionenökonomik abgeleitet werden. Dazu wurde ein problemorientierter Ansatz aus Property Rights-, Principal-Agent- und Governance-Theorie entwickelt und angewandt. Die Faktoren Unsicherheit, opportunistisches Verhalten und Spezifität der Transaktion „Eingriff / Ausgleich“ spielen eine zentrale Rolle. Zielkonflikte und Informationsasymmetrien sowie Transaktionskosten, die mit der Durchsetzung der Kompensationspflicht verbunden sind, variieren erheblich. Im Hinblick auf den internationalen Forschungsansatz findet auch die Transaktionsumwelt Berücksichtigung. Als Ergebnis der Arbeit werden Empfehlungen für die institutionelle Ausgestaltung der Ausgleichsbereitstellung in Deutschland abgeleitet.
Der Klassische Ausgleich ist aus Perspektive der Neuen Institutionenökonomik durch erhebliche Transaktionsprobleme und Ineffizienzen gekennzeichnet. Vertikale Integration und externe Sammelkompensation (öffentliche Maßnahmenpools) versprechen Vorteile. Mit der Flexibilisierung der Eingriffsregelung verändern sich die Transaktionseigenschaften in der Form, dass eine Integration privater, gewinnorientierter Dritter zur Bereitstellung von Ausgleich und Ersatz interessant wird. Eine stärkere Marktorientierung führte in Florida zu einer Verringerung der Vollzugsdefizite und zu effektiven Informations- und Kontrollsystemen.
Die Erfahrungen aus den USA sowie die theoretischen Zusammenhänge zeigen, dass vor allem die Trennung der Teiltransaktionen „Eingriff“ und „Ausgleich“ ungünstige Hold-up-Situationen und mögliches Moral-hazard-Verhalten, wie es beim Klassischen Ausgleich zu beobachten ist, vermeiden helfen. Die Gewinnorientierung der Akteure wird durch die Ausgestaltung der Marktregeln zugunsten der ökologischen Wirksamkeit instrumentalisiert; Kosteneffizienz und vollständige Übertragung der Kosten auf den Eingriffsverursacher liegen hier – im Gegensatz zu öffentlichen Poolträgern – im Eigeninteresse der Akteure.
ISBN-13 (Printausgabe) | 3867278938 |
ISBN-13 (Printausgabe) | 9783867278935 |
ISBN-13 (E-Book) | 9783736928930 |
Sprache | Deutsch |
Seitenanzahl | 332 |
Auflage | 1 Aufl. |
Band | 0 |
Erscheinungsort | Göttingen |
Promotionsort | Universität Bonn |
Erscheinungsdatum | 27.03.2009 |
Allgemeine Einordnung | Dissertation |
Fachbereiche |
Wirtschaftswissenschaften
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Schlagwörter | EingriffsregelungFlächen- und MaßnahmenpoolÖkokontoWetland MitigationWetland Mitigation BankingNeue Institutionenökonomieinstitutionenökonomische AnalyseNaturschutzNaturschutzökonomieEingriffKompensationFeuchtgebieteProperty Rights TheoriePrincipal Agent TheorieGovernance TheorieTransaktionskostentheorieTheorie der FirmaAusgleich, Ersatz, Ökokonto, Institutionen, Umweltökonomie, Moral hazard, hold up, Williamson, Florida, Deutschland, ökonomische Instrumente, Untere Naturschutzbehörde, Clean Water Act 404 |