"Building a fairer, healthier world" ist das Motto des diesjährigen Weltgesundheitstages. Doch was steckt hinter diesem besonderen Aktionstag?
Der Weltgesundheitstag findet jedes Jahr am 07. April statt und erinnert an die Gründung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) 1948. Jedes Jahr steht dieser besondere Tag unter einem anderen Motto – ein globales Gesundheitsproblem, auf welches die WHO aufmerksam machen möchte. 2021 lautet dieses „Building a fairer, healthier world“ – der Fokus wird dabei auf die gesundheitliche Chancengleichheit gelegt.
Gesundheitliche Ungleichheit
Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten sind stark abhängig von den Lebensbedingungen eines Einzelnen, gerade der Sozialstatus entscheidet darüber wie gut die Gesundheitschancen ausfallen. Die andauernde Covid-19-Pandemie hat diese Ungleichheit nochmals verdeutlich. Überwiegend sind und waren diejenigen stärker von den Auswirkungen betroffen, welche schon vorher bereits gefährdet oder Krankheiten ausgesetzt waren und einen schlechteren Zugang zu hochwertigen Gesundheitseinrichtungen haben. Eine internationale Arbeitsgruppe zu sozialen Determinanten und gesundheitlicher Ungleichheit der International Union for Health Promotion and Education (IUHPE) hat eine Stellungnahme mit Empfehlungen veröffentlicht, um die durch die COVID-19-Pandemie gefährdete gesundheitliche Chancengleichheit zu stärken.
Die Ungleichheit in Europa
Die aktuelle Situation in Deutschland
Betrachtet man speziell die Situation in Deutschland wird deutlich, dass z.B. in Armut lebende Personen ein deutlich höheres Erkrankungsrisiko haben als Personen aus der höchsten Einkommensgruppe. Gerade sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche sind stärker gesundheitlichen Belastungen ausgesetzt. Nachweislich betreffen diese schichtabhängigen Ungleichheiten den Gesundheitszustand, das Gesundheitsverhalten und die Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen. 2019 waren mehr als 15% der deutschen Bevölkerung von Armut bedroht. Werden diese Zahlen in Hinblick auf die aktuelle Pandemie betrachtet, liegt die Vermutung nahe, dass sich diese Zahl erneut erhöhen wird und die soziale Ungleichheit infolgedessen zunimmt.