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eigene   Leben   bedeutet.   Vor   allem   die   Bewältigung   des   Todes   des   Ehe-   oder Lebenspartners  stellt  für  die  meisten  Menschen  eine  große  Herausforderung  dar.  Die 
Trauer wird dabei als Reaktion auf den Verlust einer nahestehenden Person mit allgemein normativen  und  vorhersagbaren  Konsequenzen  angesehen.  Trotz  der  schmerzhaften  und 
lang  andauernden  Intensität  der  Trauergefühle  gelingt  es  den  meisten  Menschen,  ihren Verlust  zu  bewältigen  und  zu  integrieren.  Für  ca.  20  –  40  %  der  Trauernden  trifft  dies 
allerdings   nicht   zu.   Sie   leiden   auch   noch   viele   Monate   später   unter   starken Trauerreaktionen,    die    zu    Beeinträchtigungen    in    vielen    Lebensbereichen    führen. 
Akzeptierte  und  standardisierte  Kriterien  für  die  sogenannte  komplizierte  Trauerreaktion fehlen jedoch bis dato. Ziel der Studie war es daher, Unterschiede zwischen Personen mit 
einfacher Trauerreaktion und Personen mit komplizierter Trauerreaktion zu identifizieren und   zu   beschreiben.   Des   Weiteren   sollte   das   von   Maercker   und   Langner   (2002) 
entwickelte  Komplizierte  Trauer  Modul  an  einer  Stichprobe  mit  Personen,  die  ihren Partner verloren hatten, validiert werden.
137    Teilnehmer     wurden    durch    Kontakte    zu    Seelsorgern,    Trauergruppen, Selbsthilfegruppen, Trauerbegleitern und ein Inserat in einer Tageszeitung sowie aus dem 
Teilnehmerkreis einer früheren Längsschnittstudie von Remmers (2009) rekrutiert. Um zu überprüfen,  ob  es  Unterschiede  zwischen  den  Trauernden  bezüglich  der  angewandten 
Bewältigungsstrategien gibt, füllten die Probanden das Komplizierte Trauer Modul (KTM, Maercker  &  Langner,  2002)  und  modifizierte  Skalen  des  COPE  (Carver,  Scheier  & 
Weintraub,   1989)   sowie   Fragebogen   zu   Persönlichkeitsvariablen,   psychischen   und somatischen  Symptomen  aus  und  wurden  anhand  der  Werte  im  KTM  den  Gruppen „Komplizierte  Trauer“  oder  „Einfache  Trauer“  zugeteilt.  Aufgrund  der  Werte  im  KTM 
konnten 37 Personen mit einer komplizierten Trauer identifiziert werden. Alle Teilnehmer mussten ihren Partner vor mindestens 12 Monaten verloren haben.
besser es einem Trauernden gelingt, seinen Verlust positiv neu zu bewerten, desto geringer fällt die Intensität der Intrusion und der Depression aus. Die Fähigkeit zur Akzeptanz und 
zur positiven Neubewertung ist bei einfach Trauernden  wesentlich stärker ausgeprägt als bei  kompliziert  Trauernden.  Auch  Optimismus  scheint  einen  Schutzfaktor  vor  der 
Entwicklung einer komplizierten Trauer darzustellen. Dies könnte darauf zurückzuführen sein, dass Optimisten deutlich besser in der Lage sind, den Tod des Partners zu akzeptieren 
als  weniger  optimistische  Menschen.  Bezüglich  der  Persönlichkeitseigenschaften  zeigte sich wie erwartet ein geringerer Neurotizismus, weniger fatalistische Externalität und mehr 
Resilienz  und  Lebenszufriedenheit  bei  den  einfach  Trauernden.  Auch  fand  sich  bei kompliziert  Trauernden  ein  erhöhtes  Ausmaß  an  psychischer  Belastung  sowie  eine 
geringere  Zufriedenheit  mit  der  vorher  bestandenen  Partnerschaft  und  ein  schlechterer Gesundheitszustand.
   Die Ergebnisse machen deutlich, dass es sich bei dem KTM um ein valides Verfahren 
zur  Erfassung  der  Trauerreaktion  bei  Verlust  des  Partners  handelt.  Mit  den  Skalen  des KTM  lassen  sich  über  50  %  der  Varianz  der  komplizierten  Trauerreaktion  aufklären. 
Werden  nur  die  Variablen,  die  die  im  Trauer  Modul  erfassten  Variablen  am  besten vorhersagen,  herangezogen,  so  lässt  sich  in  Multiplen  Regressionsanalysen  bedeutend 
weniger  Varianz  der  komplizierten  Trauer  vorhersagen.  Für  die  Vorhersagbarkeit  der Skalen  des  KTM  erwiesen  sich  Akzeptanz,  Optimismus,  Neurotizismus,  Trauerreaktion, 
Depressivität, Intrusion und der zeitliche Abstand vom Todestag als die besten Variablen zur Vorhersage der durch das Komplizierte Trauer Modul erfassten Reaktionen.
mit  einer  geringeren  Trauerreaktion,  insbesondere  weniger  Intrusionen  und  Depression zusammen  und  ist  bei  einfach  Trauernden  erwartungsgemäß  stärker  ausgeprägt  als  bei 
kompliziert   Trauernden.   Die   Unterschiede   in   den   Skalen   des   KTM   (Intrusion, Depressivität,  Festhalten  an  der  Anwesenheit  des  Verstorbenen)  sowie  in  wesentlichen 
Bereichen der Bewältigung und der Persönlichkeit zwischen den Trauergruppen sprechen für  die  Existenz  eines  eigenständigen  Konstrukts  einer  komplizierten  Trauerreaktion. 
Durch  die  Aufnahme  als  eigenständige  Diagnose  in  die  gängigen  Klassifikationssysteme könnte die Forschung zu Behandlungsansätzen vereinfacht und für Betroffene der Zugang 
zu  therapeutischen  Hilfen  erleichtert  werden.  Das  Komplizierte  Trauer  Modul  von Maercker  und  Langner  (2002)  kann  bei  Verdacht  auf  eine  komplizierte  Trauerreaktion 
diagnostische     Hinweise     liefern,     die     die     Behandlung     erleichtern     können.
| ISBN-13 (Printausgabe) | 386955536X | 
| ISBN-13 (Hard Copy) | 9783869555362 | 
| ISBN-13 (eBook) | 9783736935365 | 
| Language | German | 
| Page Number | 228 | 
| Lamination of Cover | glossy | 
| Edition | 1 Aufl. | 
| Volume | 0 | 
| Publication Place | Göttingen | 
| Place of Dissertation | Universität Koblenz-Landau | 
| Publication Date | 2010-11-04 | 
| General Categorization | Dissertation | 
| Departments | Psychology |